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Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und SystemerhalterInnen

16. April 2020

Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und SystemerhalterInnen

Am Entstehungsdatum dieses Beitrages sind wir alle noch mittendrin in der Corona-Ausnahmesituation. Jetzt, wo Sie diese Zeilen lesen, hoffe ich, dass wir uns bereits auf dem Weg zurück zur Normalität befinden.

Die BürgerInnen sind in verschiedenster Art und Weise von den Ereignissen betroffen. Viele haben plötzlich und unerwartet ihren Arbeitsplatz verloren. Andere waren in der glücklichen Lage, ihre Arbeit vom Heimarbeitsplatz aus weiter erledigen zu können. Wieder andere wurden von ihrem Arbeitgeber zur Kurzarbeit angemeldet.

HeldInnen der Krise

Wieder andere gehören zu den sogenannten Systemerhalterinnen und -erhaltern: Pflege- und Gesundheitsberufe, Handel, Kinderbetreuungseinrichtungen: Überall dort wird momentan mit Hochdruck gearbeitet. Diese Berufsgruppen sind durch ihren Einsatz ständig in Kontakt mit fremden Personen. Sie sind so einem erhöhten Risiko ausgesetzt, um uns anderen das Leben zu ermöglichen.
Was dabei auffällt? Die Systemerhaltung in unserem Land ist überwiegend weiblich. Die Kassiererin, die Pflegerin, die Pädagogin, die Altenbetreuerin, die Feinkostverkäuferin. Die Frauen in unserem Land schultern gerade unser System. Es handelt sich überwiegend um Berufsgruppen, die noch nie gut bezahlt wurden. Aber so sind es die Frauen, die darum ringen, alles unter den Hut zu bekommen und das Land am Laufen zu halten.Vor den Beschränkungen beherrschte die Debatte über eine Arbeitszeitverkürzung bei gleicher Entlohnung den Sozialbereich. Als „nicht leistbar“, ja sogar als „Unverschämtheit“ wurden die Forderungen von der Arbeitgeberseite abgetan.

Hotspot: Pflege

Gerade jetzt, in diesen Stunden wird es leistbar und Realität, dass Pflegerinnen aus dem Ausland eingeflogen werden, um die kollabierende 24 Stunden-Pflege abzusichern. Es werden Frauen – überwiegend aus Osteuropa – zu uns ins reiche Österreich gebracht, um das System zu erhalten. Frauen, denen die vorletzte Regierung hochnäsig die Kinderbeihilfe gekürzt hat. Und jetzt werden jene Frauen, unter dem gleichen Bundeskanzler beinahe hofiert, die Lücken in unserem System zu füllen. Natürlich bei weiterhin gekürzter Familienbeihilfe.

„Koste es, was es wolle“, wurde medienwirksam getönt. Ich darf an dieser Stelle den von mir hochbewunderten Bruno Kreisky und seinen Vergleich mit den Schulden und den Arbeitslosen bemühen. Kreiskys Aussage wurde von Konservativen und Kapitalisten immer als Beweis der wirtschaftlichen Unfähigkeit der Sozialdemokratie herangezogen. Ein kleiner Virus reichte aus, um genau eben jene dazu zu bringen, eine „koste es, was es wolle“ Strategie auf die Beine zu stellen.

Ich hoffe, dass die Menschen in diesen Zeiten gemerkt haben, dass ein Sozialstaat, ein staatliches Gesundheitssystem und auch unsere ausländischen Arbeitskräfte durch keinen freien Markt der Welt zu ersetzen sind.

Ihre Viktoria Frühwirth (Stadträtin)

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