SPÖ Perg Stadt

Möglichkeiten, wie du die SPÖ unterstützen kannst

Mitmachen

Über Sinn und Unsinn der Frauenquote

Die 90`iger Jahre: Wir erinnern uns an das Klonschaf Dolly, den Balkankrieg vor unserer Haustüre und an Franz Vranitzky als Bundeskanzler in der letzten Hochsaison der Sozialpolitik in Österreich. Aus dieser Epoche stammt die Quotenregelung, die im Bundes-Gleichbehandlungsgesetz verankert ist.

Oft als „Frauenquote“ bezeichnet, ist ihr angestrebter Zweck die Gleichstellung von Frauen und Männern in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.

Wir Frauen stellen ca. die Hälfte der Arbeitskräfte und somit auch die Hälfte der Talente für den Arbeitsmarkt. Allerdings ist der Frauenanteil in Führungspositionen um einiges geringer als der Anteil der weibliche Mitarbeiter im selben Beruf. Auf den Punkt gebracht: Die Aufstiegschancen der Frauen sind begrenzt, die oberen Posten sind in vielen Bereichen nach wie vor den Männern vorbehalten. Diese Strukturen sind über lange Zeit gewachsen, und beinahe genauso lange nicht in Frage gestellt worden.

„Es ist nun einmal so, dass dieses (politische) System kein frauenfreundliches ist. Es wurde von Männern für Männer geschaffen und wird bis heute weitgehend mit Männermacht betrieben“

(Johanna Dohnal, Frauenministerin)

Im ehrenwerten Versuch, diese Strukturen in möglichst kurzer Zeit aufzubrechen und uns Frauen die Plattform zur Gleichbehandlung zu schaffen, wurde die Quotenregelung ins Leben gerufen. Um noch einmal mit den Worten von Johanna Dohnal zu sprechen: “So schwierig es auch erscheint, gesellschaftliche Machtverhältnisse zugunsten der Frauen zu verändern, so einfach liegt die Rechnung auf dem Tisch: Mehr Macht für Frauen heißt gleichzeitig weniger Macht für Männer.“ Diesen Satz sehe ich als Arbeitsauftrag für alle Genossinnen und Genossen: Es geht nicht um den Machtverlust für eine Gruppe, es geht um eine gesunde Umverteilung, um das gleichwertige Einbringen der Talente aller, egal ob Frau oder Mann. Es geht um die Gleichstellung der Geschlechter, und diese wird sich schwerlich mit einer Quote erreichen lassen.

Frauenquoten erhöhen die Attraktivität eines Arbeitgebers bei Frauen, verschlechtern dieses aber im Gegenzug bei Männern.Und hier beginnt für mich wieder ein Ungleichgewicht. Es widerspricht jedem sozialistischem Denken, wenn es für eine Hälfte schlechter wird, um es für die andere besser zu machen. Genau in dem System befinden wir uns doch schon so lange! Es wird Zeit, dass wir Frauen uns auf unsere Talente besinnen und mit erhobenen Kopf gemeinsam mit unseren Genossen die Aufgaben neu verteilen. Dann können wir die Krücke der Quotenregelung von uns werfen und endlich die Gleichstellung der Geschlechter leben, von der wir Sozialistinnen und Sozialisten schon so lange träumen. Freundschaft!

Social Media Kanäle

Besuche unsere Social Media Kanäle!