Massive Probleme beim Ärzte-Notdienst in Perg: SPÖ-Kritik an Neuregelung deutlich bestätigt
SPÖ-Bürgermeisterin Gusenbauer-Jäger: "Gesundheitsversorgung muss zu jeder Tages- und Nachtzeit gewährleistet sein!"
Schon bei der Bürgermeisterkonferenz am 20. September haben Bürgermeisterin Ma-rianne Gusenbauer-Jäger (Schwertberg) und Bürgermeister Ing. Erich Wahl (St. Geor-gen/Gusen) fundierte Kritik am neuen Ärztebereitschaftsdienst geübt. Von den jüngs-ten Erfahrungen seit der Umstellung mit 1.1.2013 wird diese Kritik voll bestätigt. Hauptproblem ist der Nachtbereitschaftsdienst mit nur einem Visitenarzt für das ge-samte Bezirksgebiet. "Es hat sich gezeigt, dass die Neuregelung zu Unsicherheiten führt und eine klare Verschlechterung für die Bevölkerung darstellt. Ich fordere daher die Entscheidungsträger auf, die Regelung zurückzunehmen und zur bisher bewährten Form zurückzukehren", so Bgm.in Gusenbauer-Jäger.
Seit Jahresbeginn gibt es eine neue Regelung für den hausärztlichen Notdienst am Abend, in der Nacht, an Wochenenden und an den Feiertagen. Diese Regelung sieht vor, dass zu diesen Zeiten ein Arzt/eine Ärztin den gesamten hausärztlichen Notdienst im Bezirk (für die Gemeinden von Mauthausen/Ried/Rdm. bis Waldhausen/St. Nikola) verrichten soll. Die Not-rufnummer 141 ist die einzige Möglichkeit diesen hausärztlichen Notdienst zu erreichen.
„Wer übernimmt die Verantwortung für die Reihung der eingehenden Notrufe bzw. für den Einsatzplan des Arztes? Kann überhaupt am Telefon festgestellt werden, wo die Notwendig-keit des Arztbesuches am erforderlichsten ist?“, stellt Gusenbauer-Jäger die entscheidenden Fragen. Bereits in der Bürgermeisterkonferenz im September 2012 hat sie die Sprengelein-teilung, die den Anforderungen der Bevölkerung nicht gerecht wird, kritisiert. Auch Bürger-meister Wahl hat neben der Sprengeleinteilung die praktische Tauglichkeit nur eines Bereit-schaftsdienstes massiv in Frage gestellt. Es könne dadurch zur vermehrten Inanspruchnah-me von Rettung und Spitalsnotdiensten kommen, hat Wahl gewarnt.
Auch der konkret betroffene Apotheker Mag. Christoph Hoyer weist auf Systemmängel hin: "Meine ersten Erfahrungen in den letzten Tagen haben gezeigt, die PatientInnen holen sich telefonische Auskunft beim hausärztlichen Notdienst ein und kommen dann ohne Rezept in die dienstbereite Apotheke. Wir stehen dann vor dem Dilemma: Entweder wir geben das verschreibungspflichtige Medikament gesetzeswidrig aus oder wir lassen den Patienten un-versorgt stehen."
Für Bürgermeisterin Gusenbauer-Jäger ist daher klar: "Die Bevölkerung hat ein Recht auf einen zuverlässigen Ärztenotdienst zu jeder Tages- und Nachtzeit. Deshalb muss zum be-währten bisherigen System zurückgekehrt werden, bis eine vernünftige dauerhafte Zukunfts-lösung ausgearbeitet ist."